Der deutsche Software-Cluster hat in einer Umfrage festgestellt, dass deutsche Unternehmen neue Fachkräfte überwiegend im Inland rekrutieren. Dieses Ergebnis bestätigt eine in Partnerschaft mit monster.de und CeBIT durchgeführte Studie.
Im Software-Cluster arbeiten Unternehmen und Forschungseinrichtungen eng bei der Entwicklung von zukunftsweisender Unternehmenssoftware zusammen. Die von der Vereinigung herausgegebene Studie ?IT-Fachkräfte international rekrutieren? hat die Trends bei der Suche nach IT-Experten aus dem Ausland unter die Lupe genommen.
Sowohl Arbeitgeber aus der Wissenschaft als auch aus der Wirtschaft geben an, dass für die Wahl des Rekrutierungslandes die fachliche Qualifikation der Bewerber das wichtigste Kriterium sei, gefolgt von Sprachkenntnissen in Englisch und Deutsch. Trotzdem fällt auf, dass Forschungseinrichtungen und Universitäten weltweit suchen, während sich die Unternehmen überwiegend im Inland und in Osteuropa nach Fachkräften umsehen. Viele Befragte erwarten, dass sich diese Rekrutierung in Zukunft auf südeuropäische Länder wie Spanien, Italien und Griechenland ausweiten wird.
Die Vergrößerung des Radius ist nicht zuletzt dem Fachkräftemangel in Deutschland geschuldet. Im Rahmen ihrer Recruiting-Partnerschaft haben die CeBIT und die Online-Stellenvermittlung Monster eine Umfrage unter kleinen, mittelständischen und großen deutschen IT-Unternehmen zur aktuellen Fachkräftesituation durchgeführt. 20 Prozent der Unternehmen gaben darin an, dass sie in den letzten zwei Jahren mindestens einmal Aufträge ablehnen mussten, weil ihnen qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlten oder die vorhandenen bereits voll ausgelastet waren. Dabei mussten sie im Durchschnitt auf Gewinne in Höhe von rund 110.000 Euro verzichten.
Trotzdem haben erst 15 Prozent der Umfrageteilnehmer bereits im Ausland nach kompetenten Mitarbeitern gesucht oder planen zumindest, dies in den nächsten sechs Monaten zu tun. 7 Prozent können sich diesen Schritt zumindest langfristig vorstellen. Dass die überwiegende Mehrheit von 78 Prozent die Rekrutierung auch künftig auf Deutschland beschränken will, ist womöglich rechtlichen Fragen zur Beschäftigung ausländischer Fachkräfte und Verständigungsproblemen geschuldet ? wie die Befragung des Software-Clusters herausfand. In der Wissenschaft wird die internationale Mitarbeitersuche durch die Tatsache erschwert, dass Bildungsabschlüsse noch immer nicht international vergleichbar sind. Viele Unternehmen wünschen sich deshalb bei der internationalen Rekrutierung mehr Unterstützung durch Beratungs-, Informations- und Vermittlungsdienstleistungen.
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