Hewlett-Packard (HP) schließt seinen Standort im hessischen Rüsselsheim und streicht 850 Stellen. Damit fällt in Deutschland mehr als jeder zehnte Arbeitsplatz weg.
Deutschland hart getroffen
?Damit ist der Beitrag aus Deutschland zu diesem Sparprogramm abgeschlossen?, sagte der HP-Deutschlandchef Volker Smid der Nachrichtenagentur dpa. Es seien nur noch sehr geringe weitere Anpassungen möglich. Weltweit will Hewlett-Packard rund 29.000 Stellen von den insgesamt über 330.000 Arbeitsplätzen streichen. Deutschland ist damit überdurchschnittlich betroffen. In Rüsselsheim sollen zudem weitere rund 250 Mitarbeiter zurück zum Autobauer Opel wechseln, wie der Computerkonzern mitteilte. Opel hatte die IT-Dienste einst ausgelagert und holt sie jetzt zurück ins Haus.
PC-Flaute setzt HP zu
Gründe für den Sparkurs bei HP sind die allgemeine Flaute im PC-Geschäft wegen der weltwirtschaftlichen Unsicherheiten und die steigende Beliebtheit von Tablet-PCs und Smartphones. Hinzu kommen widersprüchliche Entscheidungen im Management: Der von SAP gekommene kurzzeitige Konzernchef Léo Apotheker wollte sich vom PC-Bereich trennen, stattdessen auf Software setzen. Dieser Kurs wurde wieder revidiert.
Kampf um den Spitzenplatz
Das Unternehmen mit Sitz in Palo Alto (USA) steht nach Zahlen der Marktforschungsfirma Gartner weltweit nur noch knapp an der Spitze der PC-Hersteller. Der chinesische Aufsteiger Lenovo ist den Amerikanern nach Stückzahlen dicht auf den Fersen. In Deutschland verlor HP die Führungsposition bereits, rutschte auf Rang 3 hinter Acer und Lenovo.