Wie die Nachrichtenseite Torrentfreak berichtet, sind mehrere Websites, die die Tonspuren aus YouTube-Videos in MP3-Dateien umwandeln, in das Visier von Googles Anwälten geraten. Sollten die angeschriebenen Seitenbetreiber nicht innerhalb von 7 Tagen handeln und ihre Services abschalten, drohen die Anwälte mit rechtlichen Konsequenzen.
Die erste Website, die demnach ein solches Drohschreiben erhalten hat, ist
www.youtube-mp3.org. Der Webservice gibt nach der Eingabe einer YouTube-URL nach wenigen Minuten die Tonspur des Videos als MP3 aus. Die Seite verbucht nach Googles eigener Statistik jeden Tag 1,3 Millionen Zugriffe und gilt für viele als eine legale und kostenlose Quelle für aktuelle Musiktitel. Google wirft der Website nun vor, das YouTube-API auf unrechtmäßige Art und Weise zu nutzen und gegen die Geschäftsbedingungen von YouTube zu verstoßen. Auch die ähnliche Website
www.music-clips.net hat nach Angaben von Torrentfreak ein solches Schreiben erhalten. Die Betreiber von youtube-mp3.org wehren sich aber mittlerweile gegen die Vorwürfe: Weder würden sie das API nutzen, noch sei das Geschäftsmodell (zumindest in Deutschland) illegal. Sie verstehen ihr Angebot als "digitalen Rekorder", der genau wie Mitschnittprogramme für Internetradio völlig rechtskonform agieren würde.
Man darf nun gespannt sein, ob hier ein neuer Musterprozess ins Haus steht. Bislang bewegen sich Dienste wie youtube-mp3.org nach Meinung vieler Experten in einer rechtlichen Grauzone.Sollte youtube-mp3.org tatsächlich mit Google vor Gericht landen und Recht bekommen, dürften bald darauf viele neue Webservices folgen - Googles Drohversuche könnten so schnell nach hinten losgehen.
Quelle