Kriminelle missbrauchen deutsche Identitäten für betrügerische Online-Shops
Mit einer neuen Masche kassieren Betrüger im Internet ab. Sie stehlen Namen und Kontaktdaten unwissender Menschen und legen mit diesen gestohlenen Identitäten illegale Online-Shops an. Auch Hunderte Deutsche sollen von dem Identitätsklau betroffen sein. Für sie könnte das richtig teuer werden.
Wie das Radioprogramm "NDR Info" am Montag berichtete, sollen die Daten tausender Internetnutzer missbraucht worden sein, um betrügerische Online-Shops zu eröffnen. Über diese Online-Shops werden dann gefälschte Produkte bekannter Marken angeboten. Schnäppchenpreise locken dabei in die Falle.
Die Betrüger verschaffen sich dazu zunächst Namen, Adresse und Kreditkartennummer von ahnungslosen Personen. Dazu greifen sie die Daten teilweise mit Phishing-Mails oder Trojanern ab. In vielen Fällen haben Betroffene zuvor aber auch selbst bei einem dubiosen Online-Shop gefälschte Ware bestellt. Die Internetseiten der Betrüger dienen also nicht nur dazu, mit dem Verkauf von Plagiaten Geld zu scheffeln. Sie dienen auch der Vorbereitung weiterer Verbrechen, indem Daten abgefischt werden.
Verkäufer sitzen wohl in China
Wochen oder Monate später seien mittels dieser Daten neue derartige Internetseiten angemeldet worden, meldet der Radiosender. In diesen Shops werden abermals Plagiate von Turnschuhen, Handtaschen oder Sonnenbrillen großer Markenhersteller angeboten. Die anonymen Verkäufer säßen offenbar in China.
Den Recherchen zufolge ist die Anzahl solcher mit falschen Identitäten angemeldeten Online-Shops in den vergangenen Monaten explodiert. In den USA gebe es bereits mehrere Sammelklagen von Markenherstellern wie Adidas oder Michael Kors, die sich auch gegen diejenigen richten, auf deren Namen die Seiten angemeldet wurden. In ähnlichen Fällen forderten die Hersteller rund zwei Millionen Dollar Schadensersatz von den Betroffenen.
So schützen Sie sich
Wer über eine Internetrecherche feststelle, dass eine Internetseite ohne sein Wissen angemeldet worden sei, solle Strafanzeige erstatten, raten Internetexperten mehrerer Landeskriminalämter. Damit könne der Betroffene dokumentieren, dass er mit den betreffenden Seiten nichts zu tun habe.
Außerdem sollten Nutzer nur bei vertrauenswürdigen Quellen einkaufen und sich nicht von vermeintlich sensationellen Schnäppchen blenden lassen.
Quelle:
http://www.t-online.de/