Bisher punktete die Android-Plattform bei vielen Nutzern durch die Unterstützung von Flash. Doch wie der Hersteller Adobe jetzt bekannt gab, ist ab August 2012 Schluss damit. Der Verzicht auf die Plattform ist auch ein später Sieg des Apple-Konzerns.
Update (29. Juni 2012 ) : Das endgültige Aus
Android unterstützt Flash ? für viele Nutzer war dies häufig der entscheidende Vorteil von Android gegenüber Apples iOS. Doch wie Adobe bekannt gab, stellt der Hersteller die Entwicklung des Flash-Plug-ins für mobile Geräte ab dem 15. August ein. Smartphones und Tablets mit Android 4.1 (Jelly Bean) müssen damit ohne Flash auskommen.
Was sind die Folgen?
Ab dem 15. August schränkt Adobe den Download des Multimedia-Programms über Google Play stark ein. Über dieses Datum hinaus erhalten nur ältere, offiziell zertifizierte Geräte den Flash-Player dort. Nutzern von anderen Android-Geräten rät der Software-Hersteller, das Programm vor dem 15. August herunterzuladen. Vor einem Update auf Android 4.1 empfiehlt Adobe die Deinstallation.
Keine Überraschung
Ganz plötzlich kommt die Ankündigung jedoch nicht. Bereits im November 2011 ließ Adobe verlauten, auf mobilen Plattformen gehöre die Zukunft HTML5 und nicht Flash. Bereits zur Veröffentlichung von Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) hinkte Adobe hinterher. Die Abschaffung des Flash-Players betrifft zunächst nur mobile Geräte wie Smartphones oder Tablet-PCs. Desktop-Ausführungen des Programms bleiben von den Veränderungen unangetastet.
HTML5 statt Flash-Plug-in
Ohne den Flash-Player gäbe es viele der heutigen Internet-Angebote nicht. So war er beispielsweise ursprünglich die Basis für YouTube ? das Flash-Plug-in war dafür zuständig, dass der Browser auf dem PC die Videos des Portals anzeigt. Eine neue technische Errungenschaft macht die Flash-Unterstützung aber nun überflüssig: Mit dem aktuellen Internet-Standard HTML5 ist die Übertragung von animierten Inhalten ohne ergänzende Software möglich.
Neuausrichtung und Stellenabbau bei Adobe
Adobe setzt daher auf einen Umbau: Künftig will sich die Firma stärker auf die Entwicklung digitaler Medien und das Online-Marketing konzentrieren. HTML5-basierte Anwendungen sollen verstärkt in den Fokus rücken. Die Umstrukturierung fordert ihren Tribut: In einer offiziellen Pressemitteilung der Firma heißt es, dass 750 Stellen in Nordamerika und Europa wegfallen.
Steve Jobs? später Sieg
Apple-Fans könnten den Rückzug Adobes mit Genugtuung beobachten. Das kalifornische Unternehmen hatte sich stets gegen einen Einsatz des Players auf mobilen Apple-Geräten gesträubt. Steve Jobs stellte oftmals die Schwächen der Anwendung heraus und kritisierte die Unsicherheit des Programms. Auch Microsoft hat angekündigt, seiner Windows-8-Version für Tablets nur eingeschränkte Flash-Unterstützung zu verpassen. Die Zukunft scheint HTML5 zu gehören.
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